Am 4. Juni gegen 11 Uhr Ortszeit setzte unser Flugzeug in Lima auf der Landepiste auf. Da es keinen Bus gab, der vom Flughafen nach Miraflores (Vorort von Lima) fuhr, waren wir auf den Abholdienst vom Hostel angewiesen. Das klappte perfekt, auch wenn die 14 Dollar dafuer etwas happig waren.
Unser Hostel war sehr nett und relativ im Zentrum von Miraflores gelegen. In Sued-Amerika haben fast alle Hostels gratis Wifi. Steffis Entscheidung sich in Bangkok ein Netbook zuzulegen hat sich damit voll ausgezahlt. Das ermoeglicht uns auch immer grad die schlechten Fotos zu loeschen.
Lima
Im Zentrum von Lima sind wir nicht gewesen. Fuer Gringos (so werden alle nicht Suedamerikaner genannt, ist es nicht immer unbedingt sicher) Darueber hinaus ist der oeffentliche Transport relativ chaotisch. Wir sind uns nicht sicher ob wir es mit unseren doch sehr begrenzten Spanisch-Kenntnissen heil ins Zentrum und wieder zurück nach Miraflores geschafft hätten. Wir werden das aber wahrscheinlich noch nachholen bevor wir dann weiter nach Sao Paolo fliegen.
Paracas
Von Lima aus gings mit dem Bus nach Paracas. Zu unserer grossen Ueberraschung ist der Busverkehr hier in Peru auf dem allerhoechsten Stand. Busunternehmen wie "Cruz del Sur" rüsten ihre Busse mit Fernseher und Wifi aus, haben Englisch sprechende Hostessen und servieren warme Mahlzeiten.
Paracas selbst ist eine sehr kleine Hafenstadt, die mit dem Tourismus gerade erst anfängt. Hauptattraktion ist ein Bootsausflug zu den Islas Ballestas. Hier kann mann Seehunde, Humboldt-Pinguine und Tausende Seevoegel wie Kormorane in freier Natur beobachten. Beeindruckend war es auch wie sich die Kormorane ins Meer stuerzen um Fische zu fangen. Leider konnten wir dies nicht mit der Kamera festhalten :-(.
Nasca
Mit dem Busunternehmen "Oltursa" fuhren wir dann in vier Stunden von Paracas nach Nasca. Die Stadt hat eine schoenes Stadt-Zentrum und ist voll auf den Tourismus ausgerichtet. Ausser den Nasca-Linien (http://de.wikipedia.org/wiki/Nazca-Linien) gibst hier allerdings nicht viel zu unternehmen und selten bleiben Reisende länger als eine Nacht. Aber wenn man schon mal in Nasca ist, dann kann man sich auch einen Flug über die Nasca-Linien gönnen. Ausserdem ist ein Flug in einer kleinen 6-sitzigen Propeller-Maschine auch eine Erlebnis für sich.
Mit dem Eigentuemer des Hostels, Abdon, tranken wir am Abend vor unserer Abfahrt nach Arequipa Pisco, eines der Nationalgetraenke Perus. Abdon gab uns auch hilfreiche Tips ueber Trekking in Arequipa, Puno und Cusco.
Arequipa
Mit dem Nachtbus fuhren wir nach Arequipa. Da die Fahrt um 9.30 pm gecancelt wurde (wir wären die einzigen Passagiere gewesen) mussten wir etwa 3 Stunden im Bus-Terminal ausharren bevor wir um halbe eins endlich aufbrechen konnten.
Abdon hatte uns ein Hostel in Arequipa empfohlen, das von Freunden von ihm geleitet wird und erst kürzlich eröffnet wurde. Die Leute waren sehr nett und holten uns vom Bus-Terminal ab. Das ist nicht unwichtig in Städten von man als Tourist nur ausgewählten Taxi-Unternehmen trauen kann.
Arequipa ist auf 2380m gelegen. Wir spuerten die duennere Luft schon und halfen uns mit Coca-Tee über erste Anzeichen von Kopfschmerzen hinweg. Die Temperaturen waren tagsüber über 20 C, reichten in der Nacht aber bis an die 5 Grad Celsius heran (Gott sei Dank hat Steffi einen warmen Schlafsack und Thermounterwaesche, bei mir tats die normale Wolldecke noch). Am zweiten Tag in Arequipa besuchten wir das Monasterio Santa Catalina (http://en.wikipedia.org/wiki/Santa_Catalina_Monastery).
Am nächsten Tag sollten wir schon um 2.00 am einen Bus nehmen zum Canon del Colca. So machten wir uns frueh bettfertig.
Dazwischen kam uns allerdings ... ein Kabelbrand in unserem Zimmer. Es funkte, das Kabel schmorte und innerhalb von Sekunden füllte sich unser Zimmer mit Rauch. Bevor wir die Flucht ergriffen zogen wir noch schnell den Stecker aus der Wand. Es dauerte bis wir einen Verantwortlichen gefunden hatten der den Strom ganz ausschalten konnte. Der Elektriker kam dann etwas spaeter. Als sich der Rauch etwas versogen hatte holten wir unsere Sachen und zogen in ein andere Zimmer um.
Canon del Colca
Um 3.00 in der Nacht wurden wir abgeholt und fuhren nach Chivay wo wir frühstückten. Dann gings weiter zum Cruz del Condor, einem Aussichtspunkt an dem man an jedem Morgen ein Dutzend Condore beobachten kann. Das Verhältnis Touristen zu Condoren war allerdings etwa 50 zu 1 was das Erlebnis etwas trübte. Dennoch war es ein atemberaubendes Schauspiel die Condore durch die Luft kreisen und segeln zu sehen.
In Cabanaconde nahmen wir ein vorgesogenens Mittagessen zu uns. Danach setzte sich unsere Gruppe von 8 Leuten und einem Guide in Bewegung Richtung San Juan de Chuccho. In etwa 3 Stunden gings ueber 1000 Hoehenmeter bergab in den Canyon del Colca. Ich muss zugeben, wir hatten den Trek unterschätzt: unten in der Schlucht angekommen zitterten unsere Beine vor Anstrengung. Mit dem anschliessenden Bergauflaufen hatten wir weniger Mühe und so erreichten wir etwa 30 Minuten später San Juan de Chuccho. Da die Döerfer im Canon noch keine Stromversorgung haben, war das Wasser in der Dusche eiskalt, tat aber dennoch gut.
Am nächtsen Tag gings bergauf und bergab durch mehrere kleine Dörfer. Seltsam ist, das es etwa so viele Häuser in den Dörfern gibt wie Einwohner. Die Jungen wandern alle in die Städte ab. Die Strohdächer der Häuser verschwinden zuerst bevor dann auch die Steinmauern langsam ineinander fallen. Nach etwa 4 Stunden wandern erreichten wir schliesslich gegen Mittag die "Oasis". Das Dorf, das eigentlich Sangalle heisst, ist im Prinzip nur eine Ansammlung von Lodges für die Touristen. Aufgrund von Thermalquellen ist das Wasser in den Pools etwa 20 C warm, was sehr angenehm ist um sich abzukühlen. Den Nachmittag verbrachten wir mit in der Sonne liegen (nur etwa bis 2.00 pm, da dann die Sonne hinter den Bergen verschwindet), in der Haengematte fläzen und lesen. Erholung war wichtig vor dem kommenden Anstieg aus dem Canyon raus wieder nach Cabanaconde.
Diese 1100m Hoehenunterschied (von 2200 auf 3300 mueM) meisterten wir wie Champions in knapp 2 Stunden. Zu meiner (und wohl auch zu Steffis) Ueberraschung, brauchte sie nur knapp 10 Minuten mehr den Berg herauf (4. Platz in unserer Gruppe) und überholte dabei Dutzende Leute die früher aufgebrochen waren als wir.
Unser Mittagessen in Chivay bestand aus einem Buffet aus peruanischen Spezialitaeten: Papas, Alpaca-Fleisch, Pollo, Trucha, etc.
Danach fuhren wir mit dem Bus weiter auf ueber 4900m um Alpacas, Llamas und Vicunas in freier Natur zu beobachten (diese Tiere leben nur in einer Hoehe von ueber 4000 Meter). Unser Hostel in Arequipa erreichten wir gegen 18 Uhr.
Die Besteigung des 5800 Meter hohen Vulkans "El Misti" liessen wir bleiben. Obwohl uns gesagt wurde, dass es machbar sei, beschlossen wir doch, dass der Hoehenunterschied zu gross ist und wir vor so einer Tour mehr Eingewöhnung in grosser Höhe und auch eine bessere Fittness bräuchten.
Copacabana / Isla del Sol
Am darauffolgenden Tag nahmen wir dann den Bus Richtung Puno am Titticaca See. Hier blieben wir allerdings nur eine Stunde, da wir gleich den Bus nach Copacabana in Bolivien nahmen. Der bolivianische Grenzbeamte hatte so seine Probleme festzustellen, dass Luxembourg (wie auf meinem Einwanderungsschein ausgefüllt) das gleiche ist wie Gran Ducado de Luxemburgo.
In Copacabana hielten wir uns nur 24 Stunden auf. Wir fuhren mit dem Boot zur Isla del Sol und wanderten die 11 km quer über die Insel. Auf dem Weg konnten wir mehrere Inka-Ruinen besuchen. Es war aber vor allem die Landschaft die uns begeisterte. Das gelbe Grad der Insel, das tiefblaue Wasser des Sees und im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel der Anden. Einfach unvergesslich !!!
Puno
Gestern dann sind wir wieder in Puno angekommen. Heute genehmigen wir uns einen ruhigen Tag bevor wir dann morgen die schwimmenden Uros-Inseln besuchen. Da Puno auf über 3800m liegt, ist der Aufenthalt hier auch gut geeignet uns auf eventuelle Wanderungen in der Gegend um Cusco oder Huarraz vorzubereiten.
Und hier sind noch die Pictures bis und mit Colca Canyon. Bilder von der Isla del Sol werden bald noch folgen.
UPDATE: Pictures vom Lake Titicaca

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