Huaraz ist ein Mekka für Trekking- und Kletter-Touren da es der ideale Ausgangspunkt ist für Ausflüge in die Cordillera Blanca, die zweithoechste Bergkette der Welt nach dem Himalaya. Auch wir hatten vor die eine oder andere Tour in dieser fantastischen Berglandschaft zu unternehmen. Leider waren meine Schmerzen an der rechten Ferse und meine entzündete Achillessehne am linken Fuss (das "Mimimi" aller Schweizer nehme ich bewusst in Kauf) sowie Steffis Magenverstimmung keine guten Voraussetzungen für mehrtägige Klettertouren.
Der direkte Weg von Cuzco über Ayacucho und Huanuco nach Huaraz kam für uns nicht in Frage, da er mit mehreren Buswechseln und langen Fahrten über ungeteerte Strassen verbunden ist. Blieb nur der Weg über Lima. Am Anfang schlängelt sich die Strasse entlang von Flüssen oder führt im Zickzack-Kurs Berge herauf und herunter. Im Flugzeug musst man den Druckausgleich im Ohr nur beim Starten und beim Landen machen; hier im Bus ist es ratsam dies jedoch alle paar Minuten zu machen. Da man das während dem Schlafen jedoch kaum machen kann, schmerzten unsere Ohren im Morgengrauen gewaltig. Die Lanschaft, nur trockenen Wüste, präsentierte sich so trostlos wie am Anfang unserer Peru-Reise und auch Lima war keinen Deut besser als vor noch 3 Wochen. Um diese Jahreszeit ist die Hauptstadt ständig unter tiefhängenden grauen Wolken, die es bei Tage kaum richtig hellwerden lassen und schon so manchen Schriftsteller in die gewünschte depressive Schreibstimung versetzten.
Wir erreichten Lima um 10 Uhr morgens und mussten nochmal 3 Stunden im Wartesaal von MovilTours ausharren bevor wir unsere 8-stündige Fahrt nach Huaraz antreten konnten. In dieser Zeit kauften wir uns eine spanische Tageszeitung und erfuhren daraus, dass es die Schweizer-Nati mal wieder verkackt hat. Hätte uns auch gewundert ...
Auf der Fahrt nach Huaraz blieb die Landschaft noch lange trostlos und blauer Himmel zeigte sich erst gegen Abend als wir schon wieder ausreichend Höhenmeter gewonnen hatten. Huaraz erreichten wir gegen 21 Uhr abends, voller Freude darauf endlich wieder in einem ordentlichen Bett schlafen zu können.
Aufgrund von Steffi Magenverstimmung und all meinen kleinen Wehwehschen gestalteten sich unsere ersten Tage in Huaraz wie folgt:
1. Aufstehen
2. Previews zu den WM-Spielen des Tagen auf 3 verschiedenen Websites lesen
3. Frühstücken
4. erstes WM-Spiel anschauen
5. Kommentare zum Ausgang des WM-Spiels auf 3 verschiedenen Websites lesen (nur Robert, ich...schlafe nochmals oder schaue fern)
6. ins Zentrum laufen zum Mittagessen
7. zweites WM-Spiel in einer Bar oder im Hotel anschauen
8. im Internet surfen
9. schlafen
10. zu Abend essen
11. TV-Serien wie Big Bang Theory oder Melrose Place anschauen und im Internet surfen
12. schlafen
Die nächsten Tagen werden wir dann hoffentlich etwas aufregender gestalten koennen bevor wir dann am 3. Juli wieder nach Lima fahren werden von wo aus es dann weiter nach Brasilien geht.

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