View Trip 2010 in a larger map

Thursday, July 22, 2010

Arraial do Cabo

Unsere Reise neigt sich dem Ende zu. Nur noch zwei Mal übernachten wir hier in Brasilien und dann befinden wir uns schon auf dem Weg über den grossen Teich.

Sofern das Wetter es erlaubte haben wir die letzten Tage in vollen Zügen genossen. In Rio unternahmen wir eine geführte Tour durch das Favela "Rocinha". Durch zwei Filme die wir an den Abenden zuvor gesehen hatten ("Tropa de Elite" und "Cidade de Deus") waren wir gut drauf vorbereitet auf das was uns erwartete. Enge verdreckte Gassen, unzählige gleich aussehende, in den Hang gebaute Häuser und viele Menschen die trotz ihrer Lage ihr Leben geniessen. Die drei Stunden vergingen wie im Fluge doch trotz dem Gefühl etwas Wesentlichen von Rio gesehen zu haben, blieb der fade Beigeschmack, dass die Tour doch relativ teuer war. Hoffenlich fliesst wenigsten ein Teil von dem Geld in Projekte die den Leuten in den Favelas zu Gute kommen.




Am darauffolgenden Tag fuhren wir mit dem Bus nach Arraial do Cabo, eine kleine Stadt nördlich von Rio. An unsere ersten beiden Tagen regnete es wie in Strömen. Gott sei Dank klarte es am dritten Tag auf und wir hatten einen herrlichen Tag am Strand. Das einzige was unser Vergnügen ein wenig trübte war der starke Wind der ständig wehte. Das Sonnen-Creme auftragen fühlte sich so an als würde man mit Schleifpapier über die Haut fahren.



Auch heute hat der Wind kaum nachgelassen. Wir verbrachten wieder einen wunderbaren Tag am Strand bei strahlend blauem Himmel.


Morgen haben wir hoffentlich nochmal Gelegenheit an den Strand zu gehen bevor wir dann am Nachmittag zurück nach Rio fahren. Unseren letzten Tag in Rio wollen wir nämlich nutzen um doch noch zur Christus-Statue hoch zu fahren. Hoffentlich wirds auch in Rio wieder ein sonniger Tag, dann können wir uns auf eine atemberaubende Aussicht über die Stadt freuen.

Am Freitag Abend werden wir dann mit Iberia nach Madrid fliegen. Glaubt man den Reviews im Internet, so müssen wir uns auf den schlechtesten Flug unserer gesamten Reise einstellen. Das Personal bei Iberia soll alles andere als freundlich sein. Für das Essen muss man extra zahlen und einen persönlichen Fernseher wie bei allen anderen Fluggesellschaften auf Langstrecken üblich gibt’s anscheinend auch nicht. Naja, wir werden sehen. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon auf ein leckeres Subway-Sandwich (was mir Steffi schuldet, weil sie wieder mal eine Wette verloren hat) =).

Friday, July 16, 2010

Regen in Rio

Lange haben wir nichts mehr von uns hoeren lassen. Aber jetzt, nachdem wir 2 Wochen in Brasilien sind und uns nur mehr 7 Tage bleiben bevor wir unsere Heimreise antreten, kommt die nächste Blog-Entry.

Die ersten Tage in Brasilien haben wir in Sao Paolo verbracht. Wir hatten ein super Hostel mit einer gut ausgestatteten Küche in der uns das Kochen richtig Spass gemacht hat. Sao Paolo selbst hat nicht sehr viel an Sehenswürdigkeiten zu bieten, die Atmosphäre in der Innenstadt hat uns aber trotzdem sehr zugesagt.


Ursprünglich hatten wir mal geplant von Sao Paolo aus zu den Iguacu-Wasserfällen an die argentinische Grenze zu fahren. Doch 16 Stunden im Bus zu fahren und 100 USD pro Person nur fur die Hinfahrt zu zahlen haben uns dann doch abgeschreckt.

Wir fuhren also von Sao Paolo nach Paraty. Das ist eine Stadt an der Küste die auch viel und gerne von Brasilianern besucht wird. In Paraty war für uns vor allem eines angesagt: in der Sonne liegen und faulenzen. Sei es nun am Strand von Trindade oder auf einem Boot zwischen dutzenden von Inseln, wir genossen unsere Zeit und hofften, dass unsere restliche Zeit an den Straenden Rio de Janeiros uns auch so schoenes Wetter bescheren wuerde.




Diese Hoffnungen wurden aber leider enttäuscht. An unserem ersten Tag in Rio konnten wir gerade noch mit der Gondel auf den Zuckerhut fahren und die wunderbare Aussicht auf Rio geniessen. Am Tag darauf aber regnete es bereits und die Wolken haben sich bis heute nicht verzogen. Ein Besuch der Christus Statue kommt zur Zeit nicht in Frage (eine Engländerin berichtete, dass man aufgrund der tiefhängenden Wolken die Statue nur bis zu den Hüften bewundern kann) und auch die "Traumstrände" Copacabana, Ipanema oder Leblon sind bei Nieselregen nicht mehr als eine Ansammlung von nassem Sand.



Unser Hostel, das CabanaCopa ist Gott sei Dank einfach klasse. Die Küche ist zwar nicht so umfangreich ausgerüstet wie die in Sao Paolo und auch die WCs sind regelmässig verstopft, weil die Leute nicht checken, dass man in Südamerika das WC-Papier nicht in die Kloschüssel werfen kann. Dafür hat es aber einen riesigen Flachbild-Fernseher und dutzende DVDs zum anschauen. Gratis Internet hat's natürlich auch. Leider hat Steffis Netbook aber wieder mal seine lieben Problemchen mit der Internet-Verbindung. Wir können also nur sehr eingeschränkt surfen (dass Andy auf gutem Weg ist die TdF zu gewinnen bekommen wir dann doch noch gerade so mit :-) und auch was für schönes Wetter es zurzeit in Europa hat ;-( ).


Morgen unternehmen wir eine geführte Tour durch die Favelas und am Tag darauf reisen wir weiter entlang der Küste nach Arraial do Cabo. Arraial do Cabo ist eigentlich nicht viel mehr als ein Fischerdorf mit sehr schönen Stränden und perfekt zum Sonnen und Schwimmen. Bleibt das Wetter allerdings so wie jetzt (bewölkt bei 18 C) werden wir wohl nicht dazu kommen am Strand zu liegen. Mal sehen was uns dann noch so einfällt.

Wenn wir so an unsere Rückkehr nach Zürich denken, dann macht uns ein Gedanke besonders viel Angst: nämlich, dass ihr alle jetzt viel gebräunter seid als wir die gerade aus Brasilien kommen. Also Leute, bitte geht uns zu Liebe ab heute erst nach Sonnenuntergang aus dem Haus.

Sunday, July 4, 2010

Trek zur Laguna 69 und Abschied aus Peru

Kurz vor unserem Abschied aus Peru habe ich mich trotz aller Schmerzen im Fuss doch entschieden eine Eintages-Tour zur Laguna 69 zu machen. Obwohl sich die Schmerzen nach einer 5-tägigen Ibuprofen-Kur merklich zurükgegangen sind, war ich mir bewusst, dass 6 Stunden trekken die Sache wieder verschlimmern würde. Das Risiko musste ich eingehen. Ich weiss ja nicht wann ich das nächste Mal die Gelegenheit haben werde in die Cordillera Blanca zu kommen.

Am Morgen um 6.30 wurde ich am Hostel abgeholt. Unsere Gruppe von 8 Leuten war sehr multikulturell: Deutschland und Frankreich waren wie immer repräsentiert, daneben gabs aber noch eine Israelitin, eine Schweizerin, einen Australier und einen Südafrikaner. Das versprach eine Menge interessanter Gespräche.

Wir fuhren zuerst nach Yungay wo wir frühstückten und am lokalen Markt noch Proviant für den Trip. Nach 2 kurzen Foto-Stopps an den turquoise-blauen von Gletschern gespeisten Seen mussten wir noch einen längeren Stopp einlegen um unsere Tickets für den Nationalpark zu erhalten.


Um 11 Uhr konnten wir endlich losmarschieren. Der Trek führte von 3900 mÜM auf über 4600 mÜM: höher war ich selber nie gestiegen. Und trotzdem bereitete mir das Steigen durch die atemberaubende Anden-Landschaft kaum Probleme. Muss wohl dran gelegen haben, dass wir fast 2 Wochen fast immer über 3000 mÜM gereist sind.



Der See selbst war absolut spektakulär. Das Wasser wirkte wie gefärbt und und passte eigentlich gar nicht zu den sonstigen Farben. In der Ferne hörte man das Knacken des Gletschers. Alles wirkte irgenwie unwirklich. Es enttäuscht mich schon ziemlich, dass wir nicht mehr in dieser Gegend unternehmen konnten, aber ich hoffe echt, dass es nicht mein letztes Mal in den Anden war.


Im Moment sitzen wir im Starbucks am Flughafen in Lima. Wir sind um 19.00 hier angekommen und müssen noch lange warten: unser Flug geht erst um 1.20. Ausserdem müssen wir noch eine Airport Fee von 30 USD pro Person zahlen um überhaupt hier wegzukommen. So kommen die Peruaner dann auch zu Geld =).

Thursday, July 1, 2010

Von Cuzco über Lima nach Huaraz in 33 Stunden

Huaraz ist ein Mekka für Trekking- und Kletter-Touren da es der ideale Ausgangspunkt ist für Ausflüge in die Cordillera Blanca, die zweithoechste Bergkette der Welt nach dem Himalaya. Auch wir hatten vor die eine oder andere Tour in dieser fantastischen Berglandschaft zu unternehmen. Leider waren meine Schmerzen an der rechten Ferse und meine entzündete Achillessehne am linken Fuss (das "Mimimi" aller Schweizer nehme ich bewusst in Kauf) sowie Steffis Magenverstimmung keine guten Voraussetzungen für mehrtägige Klettertouren.


Der direkte Weg von Cuzco über Ayacucho und Huanuco nach Huaraz kam für uns nicht in Frage, da er mit mehreren Buswechseln und langen Fahrten über ungeteerte Strassen verbunden ist. Blieb nur der Weg über Lima. Am Anfang schlängelt sich die Strasse entlang von Flüssen oder führt im Zickzack-Kurs Berge herauf und herunter. Im Flugzeug musst man den Druckausgleich im Ohr nur beim Starten und beim Landen machen; hier im Bus ist es ratsam dies jedoch alle paar Minuten zu machen. Da man das während dem Schlafen jedoch kaum machen kann, schmerzten unsere Ohren im Morgengrauen gewaltig. Die Lanschaft, nur trockenen Wüste, präsentierte sich so trostlos wie am Anfang unserer Peru-Reise und auch Lima war keinen Deut besser als vor noch 3 Wochen. Um diese Jahreszeit ist die Hauptstadt ständig unter tiefhängenden grauen Wolken, die es bei Tage kaum richtig hellwerden lassen und schon so manchen Schriftsteller in die gewünschte depressive Schreibstimung versetzten.

Wir erreichten Lima um 10 Uhr morgens und mussten nochmal 3 Stunden im Wartesaal von MovilTours ausharren bevor wir unsere 8-stündige Fahrt nach Huaraz antreten konnten. In dieser Zeit kauften wir uns eine spanische Tageszeitung und erfuhren daraus, dass es die Schweizer-Nati mal wieder verkackt hat. Hätte uns auch gewundert ...

Auf der Fahrt nach Huaraz blieb die Landschaft noch lange trostlos und blauer Himmel zeigte sich erst gegen Abend als wir schon wieder ausreichend Höhenmeter gewonnen hatten. Huaraz erreichten wir gegen 21 Uhr abends, voller Freude darauf endlich wieder in einem ordentlichen Bett schlafen zu können.



Aufgrund von Steffi Magenverstimmung und all meinen kleinen Wehwehschen gestalteten sich unsere ersten Tage in Huaraz wie folgt:

1. Aufstehen
2. Previews zu den WM-Spielen des Tagen auf 3 verschiedenen Websites lesen
3. Frühstücken
4. erstes WM-Spiel anschauen
5. Kommentare zum Ausgang des WM-Spiels auf 3 verschiedenen Websites lesen (nur Robert, ich...schlafe nochmals oder schaue fern)
6. ins Zentrum laufen zum Mittagessen
7. zweites WM-Spiel in einer Bar oder im Hotel anschauen
8. im Internet surfen
9. schlafen
10. zu Abend essen
11. TV-Serien wie Big Bang Theory oder Melrose Place anschauen und im Internet surfen
12. schlafen

Die nächsten Tagen werden wir dann hoffentlich etwas aufregender gestalten koennen bevor wir dann am 3. Juli wieder nach Lima fahren werden von wo aus es dann weiter nach Brasilien geht.

Cuzco & Machu Picchu

Ankunft in Cuzco

Bei der Ankunft in unserem Hostel in Cuzco, dem "El Tuco" erwartete uns gleich eine angenehme Überraschung: zum ersten Mal seit Wochen, so schien es, hatten wir wieder eine ordentlich funktionierende Dusche mit warmen Wasser. Welche Wohltat !!! Auch der Inhaber des "El Tuco", ein ehemaliger Rechtsanwalt aus Lima, der es satt hatte ständig gegen Leute zu kämpfen, war sehr freundlich und wir fühlten uns sofort wohl.

Unsere Tour zum Machu Picchu hatten wir bei Marlon von "Marlon's Travel" gebucht. Das ist der Bruder von Jesus aus Puno und Lilly aus Arequipa in deren Hostals wir vorher schon übernachtet hatten. Eine Tour von einem Reiseunternehmer organisieren zu lassen ist vielleicht nicht die korrekte Art für Backpacker wie uns, doch ich glaube wir haben sehr davon profitiert. Erstens ist es natürlich viel unkomplizierter: wir mussten uns nicht um Bus- oder Zugtickets kümmern, eine Besichtigung der Ruinen im Valle Sagrado in Pisac und Ollantaytambo war inbegriffen (sozusagen als Einstieg in die Kultur und Bauweise der Inkas) und wir hatten am Machu Picchu einen Guide der uns für 3 Stunden durch die Ruinen führen sollte. Zweitens, so dachten wir und es wurde uns nachher auch noch von anderen Backpackern bestätigt, lohnt es sich auch finanziell eine Tour zu buchen. Alle Tickets selber und einzeln zu kaufen wäre auf jeden Fall teurer geworden.

Valle Sagrado und Fahrt nach Aguas Calientes

So brachen wir also am Morgen vom 20. Juni um halb neun nach Pisac auf. Die in den Hang gebauten Terrassen in Pisac, die dem Ackerbau dienten, gehören zu den grössten in ganz Südamerika. Auch der Markt in Pisac mit dutzenden von Ständen mit Souvenirs ist unter Touristen sehr beliebt. Leider hatten wir dort nur grad mal 15 Minuten Zeit. Unser Tourguide hatte die Gruppe nämlich voll nicht im Griff. Es kam ständig vor, dass Leute nicht rechtzeitig zu einem Treffpunkt erschienen und wir so wertvolle Zeit verloren.
Nach dem Mittagessen in einer Stadt die mit "U" anfängt fuhren wir weiter nach Ollantaytambo. Auch hier gabs wieder Inka-Ruinen zu besichtigen. Diese waren allerdings grösstenteils zerstört, da die Spanier die Steine für ihre Kirchen und andere Prunkbauten brauchten. Den grössten Teil der Zeit verbrachte unser Guide damit uns aufzuzeigen wo man in den Felsen mit sehr viel Fantasie vielleicht das Gesicht eines Inkas oder ein Lama erkennen kann. Über die eigentliche Kultur der Inkas, wie sie Ackerbau betrieben, welche Götter sie verehrten usw. verlor er nur sehr wenige Worte.


Nach der Besichtigung hatten wir ungefähr noch anderthalb Stunden totzuschlagen bevor wir unseren Weg nach Aguas Calientes (das Dorf am Fusse des Machu Picchu) fortsetzen konnten.
Noch vor einem halben Jahr konnte man direkt mit dem Zug von Cuzco nach Aguas Calientes fahren. Heutzutage, nachdem es Ende Januar dieses Jahres zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen in der Region kam (Spiegel ONLINE), ist dies ungleich schwieriger. Zunächst muss man, wie schon gesagt, mit dem Bus nach Olantaytambo. Von dort aus geht die Reise weiter mit Minibussen über ungeteerte und teils provisorische Strassen zu einem ebenso provisorischen Bahnhof in der Näche von Piscocucho. Erst hier steigt man, nach langem langem Warten endlich in den Zug ein. Der Zug bringt einen dann mit einer Durchschnittgeschwindigtkeit von 30 km/h (nur gefühlt, nicht gemessen) nach Aguas Calientes.

Aus den Erzählungen meines Onkels weiss ich, dass es vor etwa 30 Jahren nur 2 Züge gab die täglich auf Aguas Calientes fuhren: ein teurer Zug für die Touristen und einen Backpacker-Zug für Leute mit schmalem Budget. Im Backpacker Zug nahm man dann auf Holzbänken neben Schweinen und Hühnern Platz. Heutzutage gibt es mehrere Züge die täglich zwischen Aguas Calientes und Piscocucho verkehren. Der billigste davon ist der "Nuevo Backpacker". Der verfügt aber auch schon über gepolsterte Sitze und den Waggon muss man sich höchstens mit stinkenden Russen oder schnatternten Amerikanerinnen teilen. Wer etwas mehr Geld hat, kann es sich vielleicht sogar leisten mit einem Zug zu fahren in dem warmes Essen serviert wird. Aber für uns ist das billigste schon teuer genug.

Aguas Calientes erreichten wir um 9 Uhr am Abend. Wir waren beide totmüde und da ich noch mit einer Erkältung zu kämpfen hatte wollte ich eigentlich nur noch ins Bett. Leider mussten wir aber noch auf unseren Guide für den nächsten Tag warten. Der musste uns nämlich noch erklären wo wir ihn treffen werden oder wann wir an der Bushaltestelle sein müssen wenn wir unter den ersten am Eingang sein wollen. Es gibt nämlich seit ein paar Jahren eine Beschränkung für die Leute die den Wayna Picchu besteigen wollen. Der Wayna Picchu ist der kleine Berg den man auf jeder Postkarte vom Machu Picchu hinter den Ruinen aufragen sieht. Nur 400 Leute sind pro Tag zugelassen, und nur die ersten am Eingang haben eine Chance Tickets zu bekommen. Da wir unbedingt dort hinaufwollten, hiess das für uns, dass wir um 3 Uhr morgens aufstehen mussten. Als wir endlich in unser Bett fielen, hatten wir also gerade mal 4.5 Stunden Schlaf vor uns.

Machu Picchu

Um 3.45 machten wir uns also von unserem Hostal aus auf den Weg zum Machu Picchu. Der erste Bus fuhr erst um 5.30 Uhr morgens und wir hatten keine Lust solange noch an der Bushaltestelle in der Kälte zu warten. Deswegen bewältigten wir die 400m Höhenunterschied zu Fuss. Der Weg verlangte uns einiges ab, da er fast nur aus Treppensteigen bestand und wir mit leerem Magen losgelaufen waren. Den Eingang zum Machu Picchu erreichten wir nass geschwitzt um 5 Uhr, also noch vor dem ersten Bus. So waren wir unter den ersten die Tickets zum Wayna Picchu erhielten und wir waren auch unter den 20 ersten die um 6 Uhr eingelassen wurden.


Die geführte Tour sollte um 6.30 beginnen, das gab uns also nur knapp 30 Minuten Machu Picchu erst einmal für uns selbst zu entdecken. Endlich die Ruinen mit eigenen Augen zu sehen war ein unbeschreiblicher Moment. Wie mit so vielem, das man immer nur von Bildern kennt und davon träumt mal dorthin zu kommen, so stellte Machu Picchu ein Ziel dar, das wir nun endlich erreicht batten. Wir hatten aber kaum Zeit den Moment zu geniessen und trafen uns mit unserer Gruppe am Eingang.

Unser Guide Paco führte uns zuerst zu der Stelle von der die berühmten Fotos Machu Pichu gemacht worden die im National Geographic erschienen. Von da gings weiter durch die gesamte Stätte. Wir hatten unsere helle Freude an Paco. Sein Englisch war sehr leicht verständlich und er hatte einen unheimlich trockenen Humor. Wir waren aber oft die einzigen die über seine Witze lachten. Wir lernten sehr viel auf dieser Tour, unter anderem, dass wir uns einen besonderen Tag für unseren Machu Picchu Besuch ausgesucht hatten: der 21. Juni ist der kürzeste Tag des Jahres und wurde von den Inkas als Anfang des neuen Jahres gefeiert. Auch heute noch feiern die abgelegeneren Dörfer in den Anden, die noch stark mit der Inka-Kultur verwurzelt sind, diesen Tag mit einem grossen Fest. Unsere Tour dauerte etwa 3 Stunden und führte zu allen besonderen Gebäuden und Tempeln.


Nach der Tour wollten wir eigentlich auf den Wayna Picchu klettern. Doch Paco war der Meinung, dass der Cerro Machu Picchu, also der eigentliche Gipfel des Berges nach dem die Ruinen benannt sind, eine viel schönere Aussicht bietet. So nahmen wir also den viel schwierigeren Aufstieg zum Cerro Machu Picchu in Angriff und wurden oben mit einer herrlichen Rundumsicht belohnt.

Der Aufstieg war schon schwierig, aber der Abstieg gab uns dann vollkommen den Rest. Wir sonnten uns noch einige Zeit auf den Inka-Terrassen und schüttelten den Kopf über die Touristen die Machu Picchu mit einer Tour-Gruppe besuchen und nur gerade mal 2 Stunden dort verbringen können. Gegen 4 Uhr machten wir uns dann wieder auf den Weg nach Aguas Calientes. Wir waren zu fertig um runter zu laufen und da das Busticket eh im Tourpreis mit inbegriffen war, quälten wir uns nicht noch zusätzlich.



Die Busfahrt runter nach Aguas Calientes dauerte etwa 20 Minuten. Wir fühlten uns ausgelaugt und machten uns sofort auf die Suche nach einem billigen Restaurant. Im ersten preiswerten Restaurant kehrten wir ein. Allerdings ist es so, dass in Aguas Calientes alles total überteuert ist. Wenn also etwas preiswert scheint, hat die Sache meistens einen Haken: in unserem Fall war das eine Service Charge von 20% ... aber wenigstens war das Essen gut.

Rückfahrt nach Cuzco

Um 9.00 am nächsten Morgen nahmen wir wieder den "Nuevo Backpacker"-Zug nach Piscacucho, danach wieder den Minibus nach Ollantaytambo, und von dort einen anderen Minibus nach Cuzco. Als wir dann unserem Hostal anrufen wollten um abgeholt zu werden bemerkten wir, dass das Handy weg war. Steffi hat's (ganz ungewohnt fur sie) irgendwo zwischen Piscacucho und Cuzco liegenlassen.
Bisher hatte ich auf dieser Reise etwa 7 kleinere Sachen verloren und lag fast uneinholbar mit 7:0 vorne. Aber ein verlorenes Handy topt alles. Ich glaub jetzt kann ich unseres Match nur noch gewinnen wenn ich meinen Pass irgendwo "verliere".
Gott sei Dank stellte sich heraus, dass unser Hostal gar nicht so weit weg war und wir dorthin laufen konnten. Wenigstens etwas klappte an diesem Tag.


Cuczo und Inti Raymi

Unsere Ankunft zurück in Cuzco war perfekt getimed um eines der grössten Schauspiele Perus mitzuerleben: "Inti Raymi", das Fest der Sonne (Wikipedia) . Das Build-up dauert schon etwa eine Woche in der täglich irgenwelche Paraden durch die Stadt stattfinden. Das eigentliche Fest ist dann am 24. Juni an der alten Inka-Stätte Sacsaywaman (Wikipedia), etwas 20 Fuss-Minuten von Cuzco, statt. Touristen wie Einheimische pilgern zu Tausenden auf diese Hügel und harren teils Stunden in der sengenden Sonne aus um die besten Plätze zu ergattern. Wärend der Zeremnonie, die in Quechua gehalten wird, führen Schauspieler in traditionnellen Kostümen verschiedene Tänze auf deren Bedeutung sich uns entzog, die aber dennoch schön anzuschauen waren.


Cuzco selbst ist eine Stadt mit einem schönen Zentrum. Rund um die Plaza de Armas mit seiner Kathedrale und seiner Kirche gibt es viele kleine Gassen mit hunderten Shops für Schmuck oder Alpaca-Kleidung. Das macht Cuzco aber auch zu "einer der touristischsten Städte der Welt" und damit sehr sehr teuer im Vergleich zum Rest von Peru. Wir verliessen Cuzco deshalb am Tag nach Inti Raymi mit der Hoffnung in Huaraz ein billigeres Leben zu haben.

Mehr Pictures gibts hier... enjoy :D